der Monat Ramadan

Der neunte Monat des islamischen Mondkalenders trägt den Namen Ramadan. Er ist der Fastenmonat der Muslime. Der Ramadan ist eine besonders segenvolle Zeit und deshalb von großer Bedeutung für die Muslime

WAS GESCHAH IM RAMADAN?

Die Herabsendung der ersten Koranverse erfolgte im Ramadan. Der Monat Ramadan bekommt erst durch die Offenbarung des Korans seine Besonderheit. Deshalb wird er auch als Monat des Korans bezeichnet.

DIE INDIVIDUELLE BEDEUTUNG DES RAMADANS

Der Ramadan gibt dem Gläubigen die Möglichkeit, die Beziehung zu seinem Schöpfer zu stärken oder gar von neuem aufzubauen. Dafür soll er sich mehr denn je von schlechten Gedanken, Worten und Taten fernhalten. Und vor allem soll er geduldig sein, wenn es um seine Bedürfnisse und Wünsche geht

DIE LETZTEN ZEHN TAGE

Der Segen der letzten zehn Tage des Ramadans ist unermesslich. Zahlreiche Hadithe drehen sich um diese Tage. So erzählt die Gattin des Propheten, Aischa (r): „Der Gesandte Allahs praktizierte in den letzten zehn Tagen des Ramadans den Îtikâf. Dies setzte er bis zu seinem Tode fort.“ (Ahmad bin Hanbal)

DAS RAMADANFEST

Das Ramadanfest (türk. „Bayram“, arab. „Îd“) ist ein Geschenk Gottes für die Geduld der Muslime während des Ramadans. Gemäß dem Hadith „Das Erste, was wir an diesem Tag tun werden, ist zu beten“ (Buhârî), wird der erste der drei Festtage mit einem gemeinsamen Gebet in der Moschee begonnen. Nach dem Gebet gratulieren sich alle zum Fest. In einer Überlieferung heißt es, dass der Gesandte Allahs am Festtag einen anderen Weg ging, um noch mehr Menschen zu sehen und mit dem Friedensgruß (Salâm) grüßen zu können. Während der Festtage finden sich deshalb viele Menschen zusammen, vor allem Familienangehörige, die sich nur selten sehen. Verwandte und Bekannte besuchen einander und beglückwünschen sich. Gerade für Kinder sind solche Festtage unvergesslich. Sie werden vielfach beschenkt und genießen eine höhere Aufmerksamkeit. Eine besondere Aufmerksamkeit wird auch den Älteren der Gemeinschaft zuteil. An diesen Tagen werden sie reichlich besucht und umsorgt.

WESHALB FASTEN?

Allâh, der Erhabene, hat uns das Fasten nicht deswegen vorgeschrieben, damit wir uns selbst mit Hunger und Durst quälen, sondern vielmehr liegen darin Weisheiten und viele Vorteile. Dazu gehören: Das Erlangen von Gottesfurcht, sich vor Sünden in Acht nehmen...

DIE GESELLSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DES RAMADANS

Entsprechend den Worten des Propheten „Wer einen Fastenden zum Iftar einlädt, wird belohnt wie der Fastende, ohne eine Verminderung.“ (Tirmizî), ist das gegenseitige Einladen während des Ramadans von großer Bedeutung. Das gemeinsame Fastenbrechen pflegt die Gemeinschaft, und so sind Muslime bemüht, fast jeden Tag im Monat Ramadan Gäste bei sich Zuhause oder außerhalb des Hauses zu bewirten. Durch diese Tradition werden familiäre und verwandtschaftliche Beziehungen sowie die Beziehungen zu Freunden und Bekannten gestärkt und vertieft. Das Beisammensein bietet zudem die Möglichkeit, neue Bekanntschaften zu machen und Freundschaften zu schließen.

DIE KADR-NACHT

In den letzten zehn Nächte des Ramadans verbirgt sich die „Kadr-Nacht“, also die „Nacht der Bestimmung“. Genau in dieser Nacht wurden die ersten Koranverse herabgesandt. Gott selbst sagt im Koran über diesen besonderen Zeitpunkt: „Siehe, wir sandten ihn hernieder in der ‚Nacht der Bestimmung’. Und was lässt dich wissen, was die ‚Nacht der Bestimmung’ ist? Die ‚Nacht der Bestimmung’ ist besser als Tausend Monate. Es steigen in ihr nieder die Engel und der Geist – mit der Erlaubnis ihres Herrn zu jeglichem Geheiß. Friede ist sie, bis zum Anbruch der Morgendämmerung.“ (97:1-5) Dass die Kadr-Nacht besser als tausend Monate ist, bedeutet, dass innerhalb dieser Zeitspanne auch jegliche Gottesdienste um ein Tausendfaches und mehr belohnt werden.

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